"Dann ist dieser Laden ja nicht völlig
von der Außenwelt abgeschnitten."
Ein einsames Hotel in den Bergen von Colorado außerhalb der Saison: Jack Torrance, ein verkrachter Intellektueller, bekommt den Job als Hausmeister und wird den Winter dort alleine mit seiner Familie verbringen. Doch es ist ein verrufener Ort der Ängste und des Grauens ...
Als ich dieses Jahr zum ersten Mal den Film "Shining" gesehen hatte, und das eigentlich nur weil es eine Verfilmung eines Stephen King Buches ist und ich die berühmte Szene "Hier ist Johnny" sehen wollte, war ich doch etwas verwirt darüber. Die Geschichte war interessant, doch irgendwie kam mir manches einfach lächerlich herüber - und ich musste an manchen Szenen wirklich eher loslachen als sonst etwas - und viele Charaktere haben mich richtig genervt. Allen voran Wendy, die Mutter von Danny, und Frau von Jack.
Und hiermit fing meine Begeisterung mit Stephen King's Büchern an. Natürlich hatte ich vorher schon immer mit den Gedanken gespielt seine Werke zu lesen, aber nie wirklich damit angefangen. Doch nun wollte ich unbedingt wissen ob es im Buch genau so (lächerlich) ablief - ich musste nur zwei Bücher abwarten da ich sie in chronologischer Reihenfolge lesen wollte lol
Das Buch ist um einiges besser. Die Charaktere so viel interessanter! Jack Torrance tat mir in vielen Situationen einfach nur Leid, wie das Overlook Hotel in einnehmen wollte und er doch dagegen ankämpfte. Besonders das allerletzte Mal. Es wäre so schön im Film herüber gekommen denn so merkt man dass Jack nicht vollends verrückt ist, und es ist auch sehr herzzerreißend.
Auch Danny geht einem hier nicht auf die Nerven. Sein Gerede mit Tony ist im Buch mehr unheimlich als lächerlich, und auch seine ganze Geschichte. Ich verstehe warum man den Schauspieler die Szene im Zimmer 217 nicht spielen lassen wollte, aber selbst heutzutage haben viele Kinder kein Problem in Horrorfilmen damit weil sie wissen wie es Backstage aussieht! Ich wünschte sie würden den Film neu verfilmen nur um diese Szene einzufügen. Habe fast einen Herzinfarkt während des Lesens bekommen. Besonders als dann auch sein Vater, Jack, in das Zimmer geht. Das er nicht das Gleiche durchmacht, aber wir trotzdem wissen was los ist, und dann nur 'hören' was geschieht ohne dass wir und Jack es 'sehen' ist noch viel unheimlicher. Ich hatte wirklich eine Gänsehaut.
Genau so wie die Szene auf dem Spielplatz als Danny spürte dass dort in der dunklen Spielröhre ein Junge war der ihn mit in sein unendliches Reich ziehen wollte. Und da dies alles nur kurz angeschnitten und man dann mit weiteren Erklärungen in der Luft gehalten wird ist ein beklemmendes Gefühl was das Lesen umso besser macht.
Solche Szenen zeigen dass Danny ein kleiner Junge ist der genau wegen dieser Begabung viel zu schnell erwachsen wird. Und genau deswegen wird er dem Leser sympathisch. Es ist nicht seine Schuld, und er versucht es sogar abzuwehren. Ganz anders als der Danny den wir im Film sehen. Obwohl er natürlich auch ein süßer und schlauer Junge war.
Die meiste Veränderung hatte wohl Wendy durchgemacht. Scheiße war ich genervt von ihr im Film - es tut mir um die Schauspielerin Leid die so ziemlich seelischen Schaden mitgenommen hat wegen dem Regisseur - aber sie tat manchmal einfach Sachen die total unlogisch und/oder dämlich war. Meine Schwester und ich haben lauthals gelacht über ihr Verhalten.
Im Buch liebe ich sie! Eine Mutter die alles tut um ihren Sohn zu retten. Sie liebt ihn über alles, genau wie ihren Mann, und will nur das Beste. Manchmal zieht sie vielleicht etwas zu voreilige Schlüsse, aber dennoch scheint vieles berechtigt zu sein wenn man die Umstände betrachtet. Aber sie macht so viel mit im Buch, besonders am Ende, und immer und immer wieder steht sie auf und versucht von ihren Mann zu entkommen und Danny zu retten!
Ich kann das Buch nur empfehlen. Ich liebe wie wir die langsame Verwandlung durchmachen. Besonders dies zieht einem in den Bann. Obwohl man das Ende schon weiß - oder erahnen kann - hofft man doch immer das Beste.
Und bevor ich diesen Post beende nur noch schnell einige Sachen:
Ich fand es interessant wie anders das Buch endete und man erleben durfte wie das Hotel selbst lebte, aber mir persönlich gefallen beide Enden. Beides hat was an sich. Obwohl das Buch Ende mit dem personifiziertem Hotel noch bedrohlicher erscheint.
Dick Hollorann hatte eine richtige Rolle! Das hat mich mehr als alles andere gefreut. Nicht dass es meine Lieblingsrolle wäre, aber sein Auftritt im Film ist ja doch etwas lächerlich. Aber hey, immerhin konnten sie im Film sein Schneemobil benutzen lmao
Die Heckentiere! Ja, darüber wollte ich noch reden. Diese unheimlichen Heckentiere mochte ich wirklich. Am Anfang. Die Szenen mit dem "Ochsenberger 1, 2, 3" Gehabe in dem sie sich nur bewegen wenn man nicht hinschaut waren unglaublich gut und ich hatte Herzrasen beim lesen. Zum Schluss waren sie mir etwas zu viel weil sie kein 'Spiel' mehr mit ihren Opfer spielten sondern ernsthaft angriffen. Ich bin echt zwiegespalten über sie. Ich liebe deren Szenen mit Danny und Jack, aber mir würde auch nicht einfallen wie man sie im Finale hätte weglassen können also muss man es einfach akzeptieren.
Und nachdem ich das Buch gelesen habe wünsche ich mir nur noch dass es noch einmal neu verfilmt werden würde. Von Jemanden der sich näher an das Buch halten wird. Natürlich werden Leute die nur den Film gesehen haben etwas verwirrt, und vielleicht enttäuscht sein, aber ich wäre überglücklich!
Als Waffe wäre mir der Schläger übrigens lieber. Erst mochte ich die Änderung nicht weil ich mich an die Axt aus dem Film gewöhnt hatte, aber nachdem er mit den Schläger immer wieder gegen die Wand schlug und man somit 'hören' konnte wie die Bedrohung immer näher kam, liebe ich den Schläger!!!
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